Katrin Korfmann

wurde 1971 in Berlin geboren. Von 1995 bis 1996 besuchte sie die Kunsthochschule Berlin-Weißensee. Sie war Assistentin von Ulay (Uwe F. Laysiepen) in den Jahren von 1996-1997. An der Rietveld Akademie in Amsterdam, Niederlande beendete sie ihre Ausbildung (1996-1999). Heute lebt und arbeitet sie in Amsterdam.
Katrin Korfmann wurde mehrfach für ihr Werk ausgezeichnet, sie erhielt u.a. den renommierten Schweizer Rado Star-Preis 2012, den Prix de Rome im Jahr 2003, den wichtigsten Preis für junge Kunst der Niederlande und den Mama Cash Award in 2000. Zahlreiche Ausstellungen führten sie durch Europa, Asien und die USA. Viele ihrer Werke sind in öffentlichen und privaten Sammlungen vertreten.

Die jüngsten Fotoarbeiten von Katrin Korfmann werden meist für abstrakte Gemälde gehalten, dabei geben sie viel mehr Details wieder als unser bloßes Auge auf den ersten Blick sehen kann.
Die Künstlerin offenbart die Gegenwart eines bestimmten Geschehens und suggeriert dabei den Eindruck eines „magischen Moments“, da sie verschiedene Zeitpunkte von Aufnahmen zu einem Augenblick zusammenführt. Mit Hilfe einer ferngesteuerten Helicam entstehen 500 bis 2000 digitale Lichtbilder, die über mehrere Monate zu einem endgültigen komplexen Bild komponiert werden. Durch die Manipulation von Licht und Schatten steuert eine wohl durchdachte Choreografie der Künstlerin die Wahrnehmung ihrer Bilder. Vor allem die Vogelperspektive ermöglicht das Flüchtige eines Ereignisses in den Mittelpunkt der Betrachtung zu stellen. Titel wie „Vrindavan (41 Min)“ von 2012 oder „Shanghai (46 Min)“ von 2013 verweisen auf eine Zeitspanne, die den „einmaligen“ Moment in Frage stellt. Die Zeit ist gewissermaßen eingefroren. Das finale Gesamtwerk irritiert auch wegen seiner Überdimensionalität und erzeugt eine künstliche Wirkung, da die Künstlerin spielerisch mit der Montage umgeht. Alle Detailbilder sind erkennbar und scheinen gleichbedeutend zu sein, doch ist manch abgebildete Person in Bewegung oder Starre versetzt.
Die Faszination ihrer Bilder liegt in der Ästhetik der Werke und in ihrer Komposition der illusorischen Gleichzeitigkeit: Aus der Ferne gesehen ein abstraktes, farbintensives Werk und in der Nähe betrachtet, ein Kosmos, der sich aus Details entfaltet.