Nikolaus Eberstaller

Niko­laus Eber­staller wurde 1968 in Klos­ter­neu­burg (Öster­reich) geboren. Von 1989–1994 studierte er an der TU-Wien Archi­tektur. Er schließt das Studium jedoch nicht ab und macht sich als Grafiker im burgen­län­di­schen Gols selbst­ständig. Im Juni 1999 erscheint sein erster Bild­band mit Grotesk­zei­chungen. Der frühe Tod seines Vaters im Oktober desselben Jahres wirkt prägend auf die künst­le­ri­sche Entwick­lung. Jahre­lang als Zeichner tätig, orien­tiert er sich nun an expres­siver Malerei. 2001 entsteht die Werk­gruppe Mode und Torheit, die den von Eber­staller thema­ti­sierten Konflikt von äußerem Schein und innerer Wahr­heit thematisiert. Im Sommer trifft Eber­staller zum ersten Mal auf Peter Infeld, einen der größten Kunst­sammler Öster­reichs. Er lädt Eber­staller zur Teil­nahme an einer Ausstel­lung in seiner Galerie ein und kauft in den Folge­jahren einige Werke aus dem Atelier.

Im Dezember 2001 trifft Eber­staller unzu­fällig auf den Schloss­be­sitzer Thomas Gamperl, Gründer der Kunst­stif­tung Forum Schloss Krasków im polni­schen Schle­sien. Die Erleb­nis­dichte rund um Gamperl und seine Gefährten prägen den 33-jährigen Eber­staller, der erst­mals in den Dunst­kreis seiner größten Begierde gerät – der vergangen geglaubten Lebensart der kunst­vollen 20er bis 50er Jahre des vergan­genen Jahr­hun­derts. Die Zeit­ma­schine scheint ihn in seine Traum­welt gesogen zu haben. 2003 erhält er ein Stipen­dium der Stif­tung Forum Krasków und bezieht die große Veran­stal­tungs­halle als Atelier. Während in Polen die Werk­gruppen Krasków I-IV entstehen, widmet sich Eber­staller in Öster­reich der Kunst am Bau. Die eindrucks­vollste dieser Arbeiten entsteht für das Desi­gnlokal MOLE WEST am Ufer des Neusiedler Sees, für das Eber­staller nicht nur das Corpo­rate Design entwirft, sondern das Gebäude in sein sphä­risch tanzendes Nord­licht hüllt. Eber­staller stellt in den Folge­jahren in Krakau, Breslau, Berlin und Öster­reich aus. 2004 erkrankt Eber­staller schwer. Es entstehen frag­men­ta­ri­sche Skizzen während der Aufwach­phase aus dem künst­li­chen Koma in der Rudolfs­stif­tung, Wien, Erfah­rungen am eigenen Leib. Diese Aufar­bei­tung mündet in die Werk­gruppe THE REAL LIFE COLLECTION, die das Erlebte in digital compo­sites darstellt und in regel­mä­ßigen Abständen das Leben des Künst­lers doku­men­tiert.

Nach der Gene­sung werden die Bronzen Roter Cherub und Nackter Mensch I und II in Posen gegossen. 2005 entsteht das 30 m2-Secco Sieben Emotionen für das Winzer– und Gastro­no­men­paar Heidi und Josef Lentsch – Gast­haus zur Dank­bar­keit, 2006 der Kokon als Kunst am Bau für das Gour­met­lokal Am Nyikos­park von Fritz Tösch. 2007 gestaltet Eber­staller für den Hote­lier Wolf­gang Stündl und dessen Spit­zen­koch Gerald Jeitler einen kunst­vollen Gast­raum. Das Jahr 2009 erscheint viel­ver­spre­chend: Kunst für die mii-AG, Einzel­aus­stel­lungen in Öster­reich, Deutsch­land und Polen folgen.